Gleich, ob Investoren in Fonds, Versicherungen, Immobilien oder ähnliche Finanzprodukte anlegen, je geringer die Kosten, desto höher die Rendite. Seitdem die Geldinstitute kaum noch Zinsen auf Spar- und Festgeldbeträge bieten, suchen sich immer mehr Menschen eine lukrative Alternative. Mit ihnen steigt auch die Zahl der Anbieter von verschiedensten Investitionsmöglichkeiten. Bei der Auswahl sollte man sein Augenmerk nicht nur auf Risiko und Renditehöhe legen, sondern gleichfalls auf die Kosten – die Unterschiede sind groß.

Kosten bei Geldanlage

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Mangelnde Kostentransparenz

Wer auf der Suche nach einer interessanten Anlagevariante mit geringstmöglichem Kostenaufwand ist, steht vor einer hohen Herausforderung. Nur selten trifft man auf Transparenz, wie beispielsweise bei den Angeboten von der AAV Fondsvermittlung. Vielmehr müssen sich Sparer in den Jahresbericht oder die „Wesentlichen Verbraucherinformationen“ von Finanzvermittlern und Co. intensiv einlesen.

Besonders kompliziert ist das Herausfinden der Management- sowie Verwaltungskosten bei privaten Rentenversicherungen. Es gibt äußerst unterschiedliche Arten der Angabe, darunter:

  • feste Beträge in Euro
  • prozentual auf das im Vertrag steckende Kapital
  • Prozentsatz auf den Jahresbeitrag

Teilweise trifft man auf eine kunterbunte Mischung dieser Berechnungsformen, die den Überblick weiterhin erschwert.

Geringere Kosten bei Direktbanken möglich

Im Zuge der Digitalisierung werden heute viele Dinge, darunter auch Finanzgeschäfte, online erledigt. Geht es um eine höchstmögliche Rendite bei Geldanlagen, haben Direktbanken in Sachen Kostengünstigkeit die Nase vorn. Ein gutes Beispiel dafür:

  • Filialbanken: in der Regel ist bei einem Wertpapierkauf in Höhe von 5.000 Euro mit durchschnittlich etwa 50 Euro zu rechnen
  • Direktbanken: nur 5 Euro werden für dieselbe Investitionshöhe bei der kostengünstigsten Online-Variante fällig

Wer sich gegen einen Offline- und für einen Online-Anbieter entscheidet, kann rund 1.000 Euro jährlich einsparen. Deshalb lohnt es sich in jedem Fall, die individuelle Kostenerhebung auf Herz und Nieren zu prüfen sowie die Ergebnisse miteinander zu vergleichen.

Von kleinen bis großen Einsparungen

Die möglichen Sparpotenziale richten sich unter anderem nach der Höhe des Investitionsbetrages sowie der Anlageart. Handelt es sich um Zinsanlagen, liegt die Größenordnung nur bei etwa 10 bis 50 Euro. Anders sieht es jedoch bei Fonds und Wertpapieren aus: Oft stehen beim Wechsel von einer Filial- zu einer Direktbank vierstellige Beträge im Raum – und das Jahr für Jahr.

Zum Beispiel bei Tages- und Festgeld, die heute sowieso kaum noch einen Zinsgewinn einbringen, ist jede Gebührenpauschale zu viel. Im Bereich von Aktien- oder Mischfonds können Investoren bereits bei der Produktauswahl die Weichen in Richtung finanziellen Vorteil stellen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, verhältnismäßig viel Geld beim Ausgabenaufschlag einzusparen.

Vor allem geschlossene Fonds entpuppen sich häufig als besonders kostenintensiv. Die Verbraucherzentrale Hessen weist darauf hin, dass bei diesen die komplette Kostenerfassung kaum möglich ist. Dies begründet sich auf sprachlich schwer verständliche Texte sowie intransparente Kostenbeschreibungen. Teils stößt man sogar auf inhaltliche Abweichungen in ein und demselben Fonds.

In Euro auf den Punkt gebracht

Bei langfristigen Fondsanlagen stellen die jährlichen Kosten ein größeres Problem als die einmaligen Kaufgebühren dar. Zur Veranschaulichung:

Wer einen Betrag von 10.000 Euro über 30 Jahre anlegt und dafür Kosten in Höhe von 1,9 anstatt 0,4 Prozent/Jahr zahlt, nimmt möglicherweise eine Einbuße von etwa 10.500 Euro hin.

Demgegenüber mindert ein einmaliger fünfprozentiger Ausgabeaufschlag auf den Anlagebetrag beim Fondskauf die Endsumme lediglich um rund 1.400 Euro.

Grundsätzlich sollte im Auge behalten werden, dass das Interesse der Produktanbieter auf langfristigen Einnahmen liegt. Darauf begründet sich der Trend auf die Senkung oder sogar -streichung von einmaligen Kosten bei gleichzeitiger Erhöhung der laufenden Gebühren.

In manchen Fällen verringert sich das Endvermögen durch stetige, hohe Kosten um ein Drittel. Schaut man sich die durchschnittlichen Kosten in Höhe von 1,9 Prozent/Jahr internationaler Aktienfonds an, wird ersichtlich: Ein Ertrag nach einem Anlagezeitraum von 10.000 Euro erfährt eine Minderung um nahezu 14.200 Euro.